Wer dem Feuer verfaellt by Jane Feather

Autor:Jane Feather [Feather, Jane]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
veröffentlicht: 2014-09-19T22:00:00+00:00

15.Kapitel

Owen wieherte förmlich, als Pen im Stallhof erschien.

»Was ist denn so komisch?« Pen zog sich Cedrics Mütze tiefer in die Stirn. »Mary erklärte, dass es skandalös sei, aber komisch fand sie meine Erscheinung nicht.«

»Du wirkst nicht ganz überzeugend«, gluckste Owen. »Viel zu hübsch für einen Pagen!«

Sollte sie dies als Kompliment oder als Kritik an ihrer Verkleidung auffassen? Sie entschied, dass es wohl beides sein musste. »Nun, viel kann ich daran nicht ändern«, stellte sie fest und zupfte am Saum von Cedrics kurzem Wams, um es irgendwie zu verlängern und ihre Schenkel besser zu verdecken.

»Es hat seine verführerischen Aspekte«, bemerkte Owen. »Mir war gar nicht klar, dass du eine so köstlich gerundete Kehrseite besitzt.«

Bei anderer Gelegenheit hätte sie sich geschmeichelt gefühlt, nicht aber auf einem Stallhof. Pen errötete bis an die Haarwurzeln. »Jemand wird dich hören!«

»Es ist niemand da«, beruhigte er sie. »Der Knecht holt Cedrics Pferd für dich. Ich glaube, wir kommen schneller voran, wenn du Nugget reitest.«

»Hat Cedric nichts dagegen?«, fragte Pen zögernd.

»Nicht mehr als dagegen, dir seine zweite Garnitur Kleider zu borgen und für den Tag von seinem Dienst befreit zu sein. Wenn er unbedingt reiten möchte, kann er dein Pferd nehmen, wiewohl ich bezweifle, ob er diese Peinlichkeit auf sich nimmt.« Owen lächelte liebevoll.

Pen hatte sowohl Cedrics Bewunderung für seinen Herrn bemerkt als auch Owens väterlichen Umgang mit dem Jungen. Zwischen Herrn und Pagen musste eine starke Bindung bestehen - eines der Rätsel um Owen d’Arcy.

Als der Knecht mit Cedrics braungrauer Stute aus dem Stall kam, würdigte er den Pagen kaum eines Blickes. »Als Nächstes bringe ich den Rappen, Mylord!«

Owen nickte und wandte sich an Pen. »Lass dich hinaufheben.«

Pen traute seinem ein wenig boshaften Lächeln nicht; doch war der Graue zu hoch, als dass sie ohne Hilfe hätte aufsitzen können. In ihrem momentanen Kostüm durfte sie wenigstens rittlings aufs Pferd. Die neuen Seitsättel, die bei vornehmen Damen als unbedingtes Muss galten, mochte sie nicht, da sie die Bewegungsfreiheit einschränkten.

Sie beugte ihr Knie, damit Owen sie hochheben konnte. Wie erwartet, nutzte er die Gelegenheit und strich über ihr Gesäß, und einen atemberaubenden Moment ließ er seine Hand in einer flüchtigen Liebkosung zwischen ihre Schenkel gleiten, ehe er sie hinaufhob.

»Nett«, bemerkte er mit demselben spöttischen Lächeln. »Wirklich sehr nett!«

Aber Pen verspürte nicht das leiseste Verlangen nach erotischen Spielchen. Die vor ihnen liegende Angelegenheit war zu ernst, und doch benahm Owen sich, als würden sie einen Ausritt zum Vergnügen unternehmen. Sie verweigerte ein Lächeln und starrte geradeaus.

Owen stieg nun auf sein Pferd, noch immer in bester Laune und ohne den Versuch, ihr eine Antwort zu entlocken. Er wendete im Stallhof und ritt hinaus auf die Straße nach High Wycombe.

Es war kurz vor sieben, trotzdem rührte sich die Welt bereits. Sie passierten ein Milchmädchen mit vollen Eimern und einen jungen Ziegenhirten, der gähnend seine Herde durch das Dorf auf die Felder dahinter trieb. Eine Horde zerlumpter Kinder drängte sich um den Brunnen, bewarf einander mit Steinen, lachte und spielte Haschen - bis eine zornige

Anwohnerin besenschwingend auf die Rangen zulief. Die ersten

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.